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Repräsentationsdefizit in den Nahoststudien: Alte Strukturen, neue Realitäten

20.12.2024

Qantara

Jannis Julien Grimm, Jens Hanssen, Sevil Çakır-Kılınçoğlu, Kawthar El-Qasem, Nils Riecken, Ralph Rudolph, Ilyas Saliba, Hoda Salah, Benjamin Schütze, Clara-Auguste Süß, Sarah Wessel, Jan Wilkens 

Seit nunmehr drei Jahrzehnten erhebt die „Deutsche Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient,“ kurz DAVO, den Anspruch, eine Brücke zwischen der Forschung zum „Vorderen Orient“ und der deutschen Öffentlichkeit zu bilden. Viele derjenigen, die die Debatten zu den Umbrüchen im Nahen Osten und Nordafrika vorantreiben, bot sie während dieser Zeit eine disziplinäre Heimat. Sie waren Preisträger*innen, organisierten Komitees und Panels auf Konferenzen und warben auch durch ihr persönliches Engagement unermüdlich um Nachwuchs, um frischen Wind in die Organisation zu holen.

Doch von diesen Stimmen wenden sich viele nun von der DAVO ab, darunter auch einige Autor*innen dieses Textes. Nicht etwa deshalb, weil wir keinen Zweck mehr in einer starken Fachgemeinschaft sehen. Sondern weil unsere Hoffnung schwindet, dass innerhalb der bestehenden Strukturen dringend notwendige Transformationen erreicht werden können. Die Ereignisse der letzten Monate scheinen vielmehr diejenigen zu bestätigen, denen der Fachverband für „gegenwartsbezogene Forschung zum Vorderen Orient“ – aufgrund seines Namens, seiner Strukturen, seiner Hierarchien – noch nie eine inspirierende und inklusive intellektuelle Gemeinschaft bot. 

Link zum Artikel auf Arabisch